Saturn

Saturn

Autorität und Reife

Das astronomische Bild von Saturn beeindruckt uns mit klaren Linien und kühler Würde. Die Ringe des Planeten stehen für Beherrschung und Zurückhaltung. Im Horoskop ist Saturn ernsthaft und formell und hält sich an Traditionen, Grenzen und Regeln.


Saturn steht für Struktur, Festigkeit und Begrenzung. Somit bedeutet er Halt, Stabilität, Durchhaltevermögen und Konsequenz. Er steht für das Abgrenzungsvermögen eines Menschen, aber auch für die Grenzen, die er als unangenehm erlebt, die ihn Begehrtes nicht erreichen lassen. Saturn ist der Herr der Zeit, der dafür Sorge trägt, dass alles einmal zu Ende geht. Als solches steht er für alle Trennungen und Abschiede. Als Herr des großen Schweigens bedeutet er auch Zurückgezogenheit, die er als schmerzhaftes Alleingelassen sein erlebt, aber auch als innere Sammlung in die Stille. Saturn bedeutet ferner Gewissen, Form, Struktur, Verdichtung, Konzentration, Kristallisation, Verpflichtung, Verlangsamung, Recht, Gesetz und Ordnung.  Saturn verkörpert also die Konzentration und die Beharrlichkeit, aber auch die Schwere, Hemmung und Vereinsamung. Im Horoskop symbolisiert er insbesondere den Vater.

Saturn herrscht über Schwellen und Türen sowie Regierungsinstitutionen. Als Symbol für Alter und Zeit steht er für Uhren, Lineale und Messgeräte. Auch alles Kalte, Dunkle, Einsame und Isolierte gehört zu Saturn.


Saturn bringt Struktur, Exaktheit und Klarheit, hier können wir organisiert, methodisch, verantwortunsgvoll und engagiert sein.


Seine Stärke liegt in der Demut und Genügsamkeit. Er verleiht die Kraft sich selber treu zu bleiben und die Bereitschaft sich auch den schwierigen Aufgaben zu stellen. Weiterhin steht er für stark entwickelten Ehrgeiz, verbunden mit großen Durchhaltevermögen. 

Aber er kann auch zur "Verhärtung" eines Menschen führen. Die Lebensangst, vor allem die Angst, zu scheitern, nicht gut genug oder nicht liebenswert zu sein, können ebenfalls negativen Begleiterscheinungen sein. Er kann zur verbissenen Härte, störrische Unbeugsamkeit, finsterer Ehrgeiz und kaltes Geltungsbedürfnis führen.

Als äußerster Planet, der noch mit bloßen Auge sichtbar ist, war der Saturn die Grenze des antiken Kosmos, bis Uranus sie überschritt. Er übernimmt daher die Rolle des Torwächters und der Autorität. Die Umlaufzeit von Saturn durch den gesamten Tierkreis beträgt 29 Jahre, er verweilt im Durchschnitt etwa 2 Jahre in einem Zeichen.


Herrscht über Steinbock und Wassermann

Wochentag: Samstag

Metall: Blei

Farben: Schwarz, Grau, Dunkelbraun

physiologisch: Knochen, Zähne, Oberhaut, Knie


Saturn in den Mythen

Saturn ist der gestrenge und unerbittliche Gott der Reife und Zeit, der Hüter der Schwelle, Gott des Karmas, der Erbsünde und der Tugend, der die Menschen an ihr Schicksal, an das Abbüßen ihrer Sünden ohne Vergebung und Gnade bindet, bis dass die Sünden getilgt und der Leidenszyklus abgeschlossen ist. Als Gott der Kargheit und Askese weist er alle Übertreibungen in die Schranken, züchtigt die Übermäßigungen und läutert die Edlen, er achtet auf die Einhaltung der Gesetze, die durch die Vergangenheit strukturell gewachsen sind, ungeachtet ihrer Berechtigung und jenseits seiner persönlichen Meinung, und als Gott der Verhärtung zeigt er die Stelle an, wo jegliches Fließen der Lebensströme und jegliches Sichöffnen gegenüber den intuitiven Eingebungen der karmischen Bilder versiegt. Saturn gilt seit jeher als der Inbegriff des Bösen. Dies nicht etwa aus dem Grund, weil Saturn ein Übeltäter wäre, sondern ganz allein, weil wir aus unserer Welt des Dualen, in der wir  uns stets für das Gute und gegen das Böse zu entscheiden haben, der Wahrheit nicht gern ins Gesicht schauen.


Nach dem Sturz des Himmelgottes Uranos begründet sein Sohn Kronos, die griechische Version ist Saturn, das goldenene Zeitalter weltlicher Harmonie und des fruchtbaren Ackerbaus. Das entspricht Saturns Rolle als wohlwollende Autorität, die zur Fülle durch harte Arbeit anregt.


Kronos, auch Saturn genannt, war vor Zeus der oberste Gott. Er entstammte dem Geschlecht der Titanen. Auf Initiative seiner Mutter Gaia entmannte und kastrierte er seinen Vater Uranos, denn der hatte all seine Kinder, die ihm nicht gefielen, wieder in den Bauch der Mutter gestopft. Damit ihm seine Kinder nicht dereinst auch stürzen könnten, verschlang Kronos sie unmittelbar nach der Geburt. Allein Zeus, sein Jüngster, entkam dem Schicksal, durch eine List von Kronos' Frau Rhea. Tatsächlich schwang sich Zeus später zum Rächer seiner Geschwister auf. Er entmachtete und entmannte seinen Vater Kronos. Der Gestürzte wurde in die Unterwelt verbannt, doch bald hatte Zeus ein Einsehen mit ihm. Er begnadigte Kronos und schickte ihn auf die Insel der Seeligen im westlichen Ozean. Dort prägte Kronos als weiser alter Herrscher das Goldene Zeitalter. Von den Kämpfen der Olympischen Götter hielt er sich fern, in seiner Welt ging es friedlich und gemächlich zu, wie der Zyklus des Saturn am Himmel. Den beschaulichen, friedlichen Eigenschaften des Kronos entspricht auch Saturns, ursprünglich der Gott des Ackerbaus im alten Italien. Er war zu dem ein weiser Lehrer, den er brachte den Menschen die Landwirtschaft und die Errungenschaften der Zivilisation nahe. Saturn gilt als "Hüter der Schwelle". Er ist das Symbol für die Begrenzungen und steht als "Herr der Zeit" für das Ende ebenso wie für das Unendliche, denn er unterliegt der Zeit nicht mehr.

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